Eine bundesweite Untersuchung soll die Lebensqualität von Krebspatienten klären, bei denen die Immuntherapie angewandt wird. Zu der ab Herbst laufenden Studie sollen Nierenkrebs- Kranke und ihre behandelnden Ärzte eng zusammenarbeiten, erklärte am Freitag in Düsseldorf Prof. Edith Huland, Vorstandsvorsitzende der neu gegründeten Deutschen Gesellschaft für Immuntherapie (DGFIT). Ziel der auf zwei Jahre geplanten Untersuchung sei eine schlüssige Qualitätskontrolle der Therapieverfahren, sagte die Leiterin der Abteilung Tumorimmunologie am Universitätskrankenhaus Hamburg- Eppendorf.
Im Bereich dieser Heilverfahren müsse „die Spreu vom Weizen“ getrennt werden, sagte die Wissenschaftlerin: „Es werden Dinge Immuntherapie genannt, die den Namen nicht verdienen.“ Zu der Befragung sollte der Arzt zunächst den Krankheitsverlauf seines Patienten als „Risikoprofil“ einschätzen und dann seine Therapie planen.
Die Immuntherapie mit den körpereigenen Interferonen und Interleukin-2 sei bisher bei Nieren- und Hautkrebs erfolgreich und bewirke, dass die Patienten länger und besser lebten. Ihrer Einschätzung nach könne diese Behandlungsform auch die Chemotherapie bei Brust- und Bronchialkrebs sinnvoll ergänzen, sagte Huland. Auch ohne Heilung verbessere sich die Lebensqualität vieler Patienten durch Immuntherapie, die etwa beim Knochenkrebs von Schmerzen und beim Lungenkrebs von Atemnot befreit werden könnten.
dpa
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