Um diese Theorie zu testen, untersuchten die Forscher die Wirkung von Blumen in drei Gruppen von Freiwilligen. In der ersten Gruppe bekam ein Teil der Teilnehmerinnen einen Blumenstrauß geschenkt, während die anderen einen Obstkorb oder eine hübsche Kerze erhielten. Das Ergebnis: Nur auf die Blumen reagierten alle Beschenkten spontan mit einem Lächeln.
Ähnliches galt auch für die zweite Testgruppe, berichten die Wissenschaftler. In diesem Fall bekam jeder, der einen Aufzug betrat, entweder einen Stift oder eine Blume. Wieder waren die Blumen die emotionalen Gewinner: Sie brachten die Beschenkten nicht nur zum Lächeln, sondern veranlassten sie auch dazu, sich mehr mit den Anderen im Raum zu unterhalten. In der dritten Gruppe, die aus Männern und Frauen in einem Seniorenheim bestand, konnten die Wissenschaftler außerdem nachweisen, dass Blumen die Gedächtnisleistung verbessern können.
Nach Ansicht von McGuire wurde die Wirkung der Blüten im Miteinander von Pflanzen und Menschen bislang völlig unterschätzt ? möglicherweise deshalb, weil ihre Schönheit so offensichtlich ist. Allerdings hat die evolutionäre Prägung der Blütenformen und -farben durch den Menschen auch einen eher unerwünschten Nebeneffekt: Viele kultivierte Blumen wirken auf ihre ursprüngliche Zielgruppe, die Insekten, überhaupt nicht mehr anziehend. Daher liege nun die Aufgabe, für die Arterhaltung zu sorgen, beim Menschen, so McGuire.
Mitteilung der Rutgers-Universität, New Brunswick