Die freiwilligen Testteilnehmer sollten sich dazu entweder den Duft einer Rose oder den Geruch einer Zitrone vorstellen. Anschließend rochen sie an kleinen Behältern, die entweder eine geruchlose Kontrollsubstanz oder nur ganz schwach wahrnehmbaren Rosen- oder Zitronenduft enthielten. Diejenigen, die sich vorher den passenden Duft vorgestellt hatten, identifizierten die schwachen Gerüche deutlich zuverlässiger und schneller als die, die sich den anderen Geruch ausgemalt hatten. Dieser Unterschied trat nicht auf, wenn die Probanden vorher das Bild einer Zitrone oder einer Rose heraufbeschworen.
Diese Ergebnisse lassen für die Psychologen keinen Zweifel daran, dass tatsächlich eine geistige Nase existiert, die es Menschen erlaubt, sich direkt Gerüche vorzustellen. Dabei scheint es keinen Unterschied zwischen der Vorstellungskraft von Männern und Frauen zu geben. Auch bei der Art des Geruchs ist offenbar nur wichtig, dass er bekannt und eindeutig zuzuordnen ist. Wie gut sich die einzelnen Testpersonen den Geruch vorstellen konnten, variierte dagegen sehr stark.