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Der kleine Unterschied bei der Vertrauensfrage

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Der kleine Unterschied bei der Vertrauensfrage
Männer und Frauen vertrauen Fremden aus ganz unterschiedlichen Gründen: Während Männern die Zugehörigkeit zu einer Gruppe als Kriterium genügt, benötigen Frauen einen persönlichen Aspekt, um jemandem vertrauen zu können. Das haben amerikanische Psychologen bei Tests mit 147 Studenten nachgewiesen. Die männlichen Probanden vertrauten dabei hauptsächlich den Angehörigen ihrer eigenen Universität, während Frauen zusätzlich potenziellen Bekannten ihrer Freunde trauten.

Die Forscher boten ihren Probanden die Wahl zwischen zwei Alternativen: Sie konnten sich entweder dafür entscheiden, einen garantierten Geldbetrag von drei Dollar von den Forschern zu erhalten, oder darauf vertrauen, dass ihnen ein imaginärer Fremder von seinem Kapital von elf Dollar etwas abgab. Über den potenziellen Spender wussten die Teilnehmer lediglich, auf welche Universität er angeblich ging. Dabei gab es drei Szenarien: Im ersten besuchte der Fremde die gleiche Universität wie der Proband, im zweiten eine völlig fremde Universität und im dritten eine Universität, auf der der Testteilnehmer Freunde hatte.

Insgesamt waren die Studenten recht vertrauensselig, berichtet Brewer. Mehr als drei viertel von ihnen entschieden sich für das Geschäft mit dem Fremden. Dabei variierte der Grad an Vertrauen, der den Geschäftspartnern in den unterschiedlichen Situationen entgegengebracht wurde, zwischen Männern und Frauen sehr stark: Männer vertrauten Fremden von anderen Universitäten sehr viel weniger als solchen, die angeblich die eigene Uni besuchten. Frauen trauten den unbekannten Kommilitonen ebenfalls, zeigten aber zusätzlich Zutrauen in die Fremden, die möglicherweise mit ihren Freunden an anderen Universitäten bekannt waren.

Für Männer sind demnach die symbolischen Beziehungen und Bindungen, die durch die Zugehörigkeit zur gleichen Gruppe entstehen, die Basis des Vertrauens in Fremde, kommentieren die Forscher. Frauen dagegen gründen ihre Entscheidung praktisch ausschließlich auf persönliche Bindungen, auch wenn diese eher lose erscheinen. Aus diesem Grund vertrauen Männer im Allgemeinen mehr Menschen als Frauen, da sie nicht zu allen persönliche Beziehungen aufbauen müssen.

Marilynn Brewer, William Maddux (Ohio-State-Universität, Columbo): Group Processes & Intergroup Relations, Bd. 8, Nr. 2, S. 159

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