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Der Schraubenzieher sagt dem Gehirn: Greif mich!

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Der Schraubenzieher sagt dem Gehirn: Greif mich!
Das Gehirn reagiert auf Bilder greifbarer Objekte wie Schraubenzieher, Gabeln oder Kugelschreiber ganz anders als auf Darstellungen nicht greifbarer Dinge wie Wolken oder Schiffe. Das berichten amerikanische Wissenschaftler im Fachblatt Nature Neuroscience (Online-Vorabveröffentlichung vom 17. März).

Die Neurowissenschaftler um Todd C. Handy von der Darmouth-Hochschule in Hanover (USA) zeigten Probanden ? ausschließlich Rechtshändern ? auf einem Bildschirm greifbare Objekte, zum Beispiel Werkzeuge, und nicht greifbare Objekte. Die Reaktion der Hirnregion, die die räumliche visuelle Wahrnehmung steuert, fiel bei greifbaren Gegenständen stärker aus als bei nicht greifbaren. Die greifbaren Objekte aktivierten zudem auch so genannte prämotorische Regionen, die mit der Planung und Ausführung von Handlungen zusammenhängen.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass greifbare Objekte Reaktionen im Gehirn auslösen, die gezielt auf das Ergreifen des Gegenstandes vorbereiten, erklärt Handy. Die beobachteten Reaktionen des Gehirns waren zudem stärker ausgeprägt, wenn das greifbare Objekt auf der rechten Seite des Bildschirms gezeigt wurde. Da dieses Ergebnis möglicherweise nur für Rechtshänder gültig ist, wollen die Forscher in weiteren Studien untersuchen, wie sich Rechts- und Linkshänder bei der Verarbeitung greifbarer Objekte unterscheiden.

Im Gehirn gibt es nicht nur Nervenbahnen, die mit dem Erkennen von Objekten zusammenhängen, sondern auch solche, die Bewegungsreaktionen auf visuelle Information steuern. Die Forscher untersuchten in mehreren Experimenten, wie visuelle und motorische Regionen des Gehirns zusammenarbeiten. Dazu verwendeten sie so genannte EEG-Messungen, bei denen die elektrischen Hirnströme von der Kopfhaut abgeleitet werden, und funktionale Magnet-Resonanz-Tomographie (fMRI), mit der die Aktivität in einzelnen Hirnarealen bestimmt werden kann.

ddp/bdw ? Ulrich Dewald
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