Zuständig für diese Zuordnung sind bestimmte Nervenzellen im Gehirn, konnten die Forscher nun zeigen. Diese bei einer ökonomischen Entscheidung aktiven Nervenzellen befinden sich im so genannten orbitofrontalen Cortex, der sich an der Stirnseite des Gehirns befindet. Einige der Neuronen reagieren dabei umso stärker, je höher der Wert des ausgewählten Objekts ist, erklären die Wissenschaftler. So ist ihre Aktivität gering, wenn sich ein Affe für einen Tropfen Traubensaft entscheidet, steigt bei der Auswahl von zwei Tropfen deutlich an und erreicht sehr hohe Werte, wenn die Wahl auf drei Tropfen Traubensaft fällt. Andere Nervenzellen in derselben Hirnregion sind für den Wert der einzelnen Fruchtsäfte zuständig, ordnen also Trauben- und Apfelsaft jeweils einen bestimmten Wert zu. Die Aktivität dieser Neuronen ist wahrscheinlich auch entscheidend für die Wahl der Affen im Test, erklären die Wissenschaftler.
Bereits in früheren Arbeiten konnte gezeigt werden, dass eine Beschädigung des orbitofrontalen Cortex häufig mit Essstörungen, Spielsucht, Drogenmissbrauch und ungewöhnlichem Sozialverhalten einhergeht. Die Resultate der neuen Studie sollen nun helfen, die zugrunde liegenden Mechanismen dieser Störungen besser zu verstehen, hoffen die Forscher um Padoa-Schioppa.