Die Analyse der Gehirne der toten Tiere ergab, dass bei den fastenden Mäusen weniger Gehirnzellen beschädigt waren als bei ihren normal fressenden Artgenossen. Zudem wiesen sie erhöhte Werte einer Substanz auf, die das Wachstum der Nervenzellen reguliert. Dies könnte die Zellen vor den schädigenden Effekten des Huntington-Gens schützen, nimmt Mattson an.
Der Altersforscher vermutet, dass die gleiche Substanz auch bei der Regulierung des Energiehaushalts eine wichtige Rolle spielt. Paradoxerweise nahmen nämlich die auf Diät gesetzten Mäuse weniger stark ab als Huntington-Mäuse, die sich normal ernährten. Normalerweise ist bei der Huntington-Krankheit auch der Energieumsatz gestört: Die Betroffenen verlieren trotz normaler Ernährung ständig an Gewicht.
Die Huntington-Krankheit ist eine der häufigsten genetisch bedingten neurologischen Erkrankungen. In Deutschland sind von 100.000 Menschen etwa fünf bis zehn von ihr betroffen. Ab einem Alter von vierzig bis fünfzig Jahren gehen die Nervenzellen in bestimmten Teilen des Gehirns zugrunde. Dies führt unter anderem zu unkontrollierten Bewegungen, geistigem Verfall und in Spätstadium zum Verlust lebenswichtiger Funktionen wie Schlucken und Essen.