Die Dichte der grauen Substanz ist bei zweisprachig aufgewachsenen Menschen größer als bei einsprachigen, besonders wenn diese die zweite Sprache früh erlernten, ergab die Auswertung. Die Veränderungen in der Dichte waren besonders deutlich am so genannten linken unteren Parietalcortex erkennbar, einer für Sprache zuständigen Region des Hirns. Die Veränderungen in der Struktur des Gehirns waren zudem bei zweisprachigen Probanden umso ausgeprägter, je bessere Sprachkenntnisse sie aufweisen konnten.
Die Fähigkeit des Menschen, mehr als eine Sprache erlernen zu können, ist daher nicht eine genetische Anlage, sagen die Forscher. Sie basiert auf der Fähigkeit des Gehirns, sich neu zu strukturieren und so auf umgebungsbedingte Anforderungen zu reagieren. Die Wechselbeziehung von struktureller Veränderung und Leistungsfähigkeit könnte eine generelle, nicht nur sprachenspezifische Funktionsstruktur des Gehirns sein, vermuten die Forscher.