Fettleibige Kinder zeigen bereits im Alter von sieben Jahren erste Anzeichen von Arteriosklerose und der so genannten Altersdiabetes. Amerikanische und italienische Wissenschaftler haben bei der Untersuchung von Kindern zwischen 6 und 14 Jahren sowohl beginnende Gefäßverhärtungen als auch eine gesteigerte Insulinresistenz, ein typisches Frühzeichen für eine beginnende Altersdiabetes, entdeckt. Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Diabetes Care (Bd. 27, S. 2506).
Die Wissenschaftler um Archchangelo Iannuzzi vom Cava de’ Tirreni-Krankenhaus in Salerno untersuchten 100 übergewichtige Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren und bestimmten deren Blutdruck, die Insulinresistenz und ihre Cholesterinwerte. Ultraschalluntersuchungen lieferten den Wissenschaftlern zusätzlich Einblicke in die Beschaffenheit der Arterien ihrer Probanden. Die ermittelten Werte wurden mit Untersuchungen an normalgewichtigen Kindern verglichen.
Die fettleibigen Kinder zeigten stärkere Insulinresistenzen sowie erhöhte Blutdruck- und Cholesterinwerte. Der durchschnittliche Blutdruck der übergewichtigen Kinder lag beispielsweise bei 120/76, während der Durchschnitt bei den normalgewichtigen Kindern bei 98/65 lag. Aus Sicht der Forscher besonders auffällig waren die Ergebnisse der Ultraschalluntersuchungen. Hier stellten sie Verdickungen und Versteifungen der Karotisarterien bei einigen Kindern aus der Gruppe der Übergewichtigen fest.
Untersuchungen an Erwachsenen zeigten, dass solche Verdickungen ein Vorläufer von Gefäßverengungen und damit auch von koronaren Herzkrankheiten und Schlaganfällen sind, erklären die Forscher. Die frühzeitige Regulierung des Gewichts sei von enormer Bedeutung, um die Risikofaktoren sowohl für spätere Gefäßkrankheiten und deren Folgen als auch für die immer häufiger schon im Kindesalter auftretende Diabetes vom Typ 2 reduzieren zu können.
ddp/bdw ? Dirk Gilson