In ihrer Studie untersuchten Turvey und seine Kollegen die Wachstumsmarken an Röhrenknochen von neun der zehn bekannten Moa-Arten. Im Gegensatz zu anderen Flachbrustvögeln, auch Ratiten genannt, und zu heute noch lebenden Vögeln brauchten die Moas mehrere Jahre, bis sie ausgewachsen waren und ihre Fortpflanzungsfähigkeit erreichten. Da die Riesenvögel auf Neuseeland jedoch nur wenige natürliche Feinde hatten, spielte dies lange Zeit keine Rolle. Als sich dann aber vor etwa 700 Jahren von Polynesien aus Menschen auf der Doppelinsel ausbreiteten, stellten die Moas für die Einwanderer eine leichte Beute dar. Viele der Vögel wurden getötet, bevor sie überhaupt die Möglichkeit hatten, Nachwuchs zu zeugen. Dies führte rasch zum Aussterben der gefiederten Riesen, vermuten die Forscher.
Die Moas gehören zur Ordnung der Dinornithiformes. Die Weibchen der größten Moas, auch Dinornis genannt, waren etwa zwei Meter groß und brachten ein Gewicht von bis zu 240 Kilogramm auf die Waage. Die Männchen waren hingegen vergleichsweise leicht und wogen nur 34 bis 85 Kilogramm.
Samuel Turvey ( Universität von Canterbury, Christchurch, NZ) et al.: Nature, Bd. 435, S. 940