Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Die neue Pest

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Die neue Pest
14-11-21 Ebola.jpg
Ebola-Virus unter dem Elektronenmikroskop (Foto: Fuse/Thinkstock)
Fieber, Krämpfe, Erbrechen, innere Blutungen – und in den meisten Fällen nach dem Auftreten der ersten Symptome innerhalb von 7 bis 10 Tagen der Tod. Die Seuche Ebola wird immer mehr zu einem weltumspannenden Problem. Die Krankheit beschränkt sich schon längst nicht mehr auf die westafrikanischen Staaten Guinea, Sierra Leone und Liberia, sie hat auch schon Europa und die USA erreicht. In der aktuellen Ausgabe von bild der wissenschaft hat bdw-Autorin Bettina Gartner zum Thema Ebola recherchiert und kommt zu einem erschreckenden Ergebnis: Ebola könnte sich ähnlich wie die Pest im Mittelalter so stark ausbreiten, dass die Seuche außer Kontrolle gerät.

Zwischen 1347 und 1352 wütete die Pest in Europa. Sie traf die Menschen völlig unvorbereitet und raffte jeden Dritten dahin. Schätzungen gehen von rund 25 Millionen Toten aus. Der Grund für die Ausbreitung der Krankheit war unter anderem, dass die physische Widerstandskraft der Menschen damals durch viele klimabedingte Missernten stark geschwächt war.

Ähnlich verhält es sich heutzutage in Westafrika. Die Bevölkerung hat zu wenig zu essen, dazu kommen seit Jahrzehnten Bürgerkriege, Massaker, Korruption und Misswirtschaft. Von einer funktionierenden Infrastruktur kann keine Rede sein. Quarantäne-Vorschriften können nur schwer umgesetzt werden und ein Impfstoff gegen Ebola steht noch nicht zur Verfügung. „In Westafrika wiederholt sich im Kleinen, was in Europa im Großen geschah“, stellt Gartner in der Dezemberausgabe von bdw fest. Noch – denn wenn die Seuche Indien erreicht, nimmt sie wirklich globale Dimensionen an. Der Hintergrund: In Westafrika sind viele Inder im Handel beschäftigt und schon jetzt stehen Tausende von ihnen, die in ihre Heimat zurückgekehrt sind, dort unter Quarantäne. In den Slums Indiens könnte sich das Virus ausbreiten wie ein Feuer im Wind, befürchten Experten. Immerhin – ähnlich wie während der Pest im Mittelalter beginnen Mediziner jetzt endlich über verbindliche Verhaltensnormen nachzudenken und nach den Ursachen der Seuche zu forschen. Das Problem dabei ist, dass sich das Virus immer wieder verändert. Und zwar schneller, als Gegenmittel bereitstehen. „Wir befinden uns in einem Wettlauf gegen die Zeit“, resümiert Gartner im aktuellen Heft von bild der wissenschaft, „und der lässt sich nur gewinnen, wenn sich die Welt endlich als Gemeinschaft begreift.“

© wissenschaft.de
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Kom|ple|xo|me|trie  auch:  Kom|ple|xo|met|rie  〈f.; –; unz.; Chem.〉 Verfahren der chem. Analyse zum Nachweis von Metallionen durch Bildung von schwerlöslichen od. farbigen Komplexen … mehr

l’art pour l’art  〈[lar pur lar] n.; – – –; unz.〉 ”die Kunst für die Kunst“, von dem Philosophen Victor Cousin 1836 geprägtes Schlagwort für die These, dass die Kunst nur nach ihren eigenen Gesetzen, nach rein künstler. Maßstäben zu beurteilen sei, was zu einer Kunstrichtung führte, die die Kunst von Inhalt u. Zusammenhang mit dem Leben losgelöst sehen wollte

Len|ti|zel|le  〈f. 19; Bot.〉 rundliche, dem Gasaustausch dienende Warze auf den Korkmänteln der Zweige von Holzgewächsen [<lat. lens, … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige