Um zu testen, welche Hirnregionen aktiv sind, wenn die Hand oder das Gesicht des Patienten gereizt werden, untersuchten die Forscher ihn mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie. Es zeigte sich, dass die Empfindungen der transplantierten Hand im selben Hirnareal verarbeitet werden wie die sensorischen Signale der eigenen Hand vor der Amputation. Schon allein die Erkenntnis, dass das Gehirn die Umstrukturierung während all der Zeit ohne Hand wieder rückgängig zu machen scheint, ist bemerkenswert, erklärt Frey. Für noch erstaunlicher hält er indes die Tatsache, dass dieser Vorgang eintritt, obwohl das Gehirn des Patienten zum Unfallzeitpunkt schon voll entwickelt war. Die Ergebnisse seien somit sehr bedeutsam für das Verständnis der Flexibilität des Gehirns bei Erwachsenen und in der Neurorehabilitation.
Zum Zeitpunkt der Untersuchung spiegelte sich das Handareal nur grob im Gehirn wider. Dies sei auf die Aktivität der Hauptverbindungsnerven zurückzuführen, erläutern die Forscher. Sie können daher noch nicht sagen, ob und wenn ja, wie sich die Hirnaktivität noch verändert, wenn sich auch die feineren Nerven regeneriert haben.
Im Allgemeinen beginnt das Gehirn schon wenige Stunden nach dem Verlust eines Körperteils, die Regionen umzunutzen, die bis zu diesem Zeitpunkt Sinneswahrnehmungen aus dem entsprechenden Glied verarbeitet haben. Bisher ist allerdings noch nicht bekannt, wie das genau funktioniert und wie lange diese Umstrukturierung dauert.