Als Zweitplatzierte zeichnete die Jury eine Mehlbeerenallee bei Kefferhausen in Thüringen aus. Um die 100-jährigen Obstbäume wuchern wilde Wiesen, die von allerlei Insekten, Amphibien und kleinen Säugetiere bevölkert werden.
Den dritten Rang belegte eine Platanenallee in Chemnitz. Der BUND entschied sich für die städtische Trasse, da die Bäume bald gefällt werden sollen. Die Stadtplaner wollen Platz für eine Straßenbahn schaffen. Dabei übernehmen die Platanen eine wichtige Funktion als Feinstaubfilter. Laut der Alleenschutzgemeinschaft zieht ein Alleebaum jährlich bis zu eine Tonne Staub aus der Luft. Eine 100-jährige Buche etwa produziert pro Jahr den Sauerstoff für zehn Menschen, wie das Schutzbündnis auf seiner Homepage schreibt.
Hierzulande gibt es ungefähr 23.200 Kilometer Allee. Allein drei Viertel davon verlaufen in den neuen Bundesländern. Anders als im Osten hatte man im Westen der Nachkriegszeit zahlreiche Baumreihen beseitigt, um neue Straßen zu bauen. Heutzutage setzen zudem Düngerstoffe aus der Landwirtschaft und Streusalze den Bäumen zu.
Die Bezeichnung Allee leitet sich vom französischen Wort „allée“ ab, zu Deutsch etwa Gang oder Weg. Während der Barockzeit fanden sich die schnurgeraden Baumstraßen vor allem in herrschaftlichen Anwesen. Seit 1750 legte man immer mehr Alleen als Teil des regionalen Wegenetzes an.
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Fotos: BUND