Wie berechtigt diese Bedenken sind, zeigen die Ergebnisse von Mathias Müller von der Universität Wien und seinen Kollegen: Sie untersuchten Abschnitte der Y-Chromosomen der Hauspferde und der Przewalski-Pferde und stellten fest, dass sich die Entwicklung der beiden Populationen schon vor 120.000 bis 240.000 Jahren getrennt hat. Da Pferde jedoch erst vor etwa 6.000 Jahren domestiziert wurden, können die Przewalski-Pferde nicht die Vorfahren der Hauspferde sein.
Przewalski-Pferde, 1878 von Nikolai Przewalski entdeckt, lebten ursprünglich hauptsächlich in den mongolischen Steppen. Seit Mitte der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts gilt das kräftige, nur 1,32 Meter große Wildpferd in der freien Wildbahn als ausgestorben. In vielen Zoos und Tiergärten werden die kleinen Pferde jedoch erfolgreich gezüchtet, und auch einige Auswilderungsprogramme sind bereits angelaufen.