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Doping mit Rhythmus

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Doping mit Rhythmus
Wer beim Sport Musik hört, hat nicht nur mehr Spaß an der Bewegung, sondern steigert auch seine Ausdauer. Entscheidend ist dabei, den richtigen Rhythmus zu wählen, hat der Sportwissenschaftler Costas Karageorghis von der Londoner Brunel-Universität nachgewiesen ? denn das allein reicht aus, um messbar mehr Leistung zu erbringen. Angenehmer Nebeneffekt: Selbst wenn der Sportler an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit trainiert, verringert die musikalische Begleitung das Gefühl von Anstrengung und Erschöpfung.

Für seine Studie ließ Karageorghis 30 Freiwillige auf einem Laufband trainieren, während sie verschiedene Musikstücke hörten ? unter anderem von Queen, den Red Hot Chilli Peppers und Madonna. Die Rhythmen waren dabei so ausgewählt, dass sie verschiedenen beim Sport zu erwartenden Pulsfrequenzen entsprachen. In einigen Versuchen bekamen die Läufer die Anweisung, ihre Bewegungen genau an das Tempo der Musik anzupassen, in anderen konnten sie ihre Laufgeschwindigkeit unabhängig von der Musik frei wählen. Als optimal erwies sich ein Rhythmus mit 120 bis 140 Schlägen pro Minute, entdeckte der Forscher: Liefen die Probanden synchron zu einem solchen Rhythmus, brachten sie zum Teil bis zu 15 Prozent mehr Leistung. Gleichzeitig spürten sie die Anstrengung sehr viel weniger als ohne die musikalische Begleitung.

Musik wäre daher Karageorghis‘ Ansicht nach gerade bei überwachten Bewegungsprogrammen, wie sie etwa für die Rehabilitation nach Schlaganfällen oder die Behandlung von Fettleibigkeit eingesetzt werden, sehr von Nutzen, da sie die Bereitwilligkeit der Patienten zum Mitmachen deutlich erhöhen könne. Aber auch Hobbysportler könnten mit dieser einfachen Taktik ihre Lust auf Bewegung merklich steigern. Karageorghis wird seine Ergebnisse jetzt auch in die Praxis umsetzen: Er hat für die 12.500 Teilnehmer an einem Londoner Halbmarathon ein Musikprogramm ausgewählt, das von mehreren entlang der Strecke verteilen Bands live gespielt werden soll.

Mitteilung der Brunel University, London ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
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