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Doppelsieg für Star-OP

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Doppelsieg für Star-OP
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Wer eine künstliche Linse eingesetzt bekommt, könnte künftig gleich noch einen Lichtfilter dazu erhalten.
Wer unter grauem Star leidet, bekommt häufig eine durchsichtige Kunstlinse eingesetzt, um die Sehkraft zu erhalten. Dummerweise erhöhen aber eben diese Linsen das Risiko, später an einer altersbedingten Makuladegeneration zu erkranken. Das geschieht jedoch nicht, wenn anstatt der herkömmlichen Exemplare Linsen mit eingebautem Lichtfilter eingesetzt werden, haben irische Forscher jetzt in einer Studie herausgefunden. Das Prinzip der Linsen ist simpel: Sie filtern kurzwelliges blaues Blicht, das die Netzhaut beschädigen kann, aus dem Lichtspektrum heraus. Damit unterstützen sie auch die sogenannten Makula-Pigmente, die diese Funktion normalerweise innehaben, bei einer Makuladegeneration jedoch immer mehr nachlassen.

In der Mitte der Netzhaut, dem sogenannten Gelben Fleck (Macula lutea), ist die Dichte an Sehzellen am höchsten. Die Makula-Pigmente schützen diesen sensiblen Bereich vor dem schädlichen Einfluss von kurzwelligem blauem Licht. Sie bestehen aus den beiden Carotenoiden Lutein und Zeaxanthin, die mit der Nahrung aufgenommen, über den Blutkreislauf verteilt und schließlich dort abgelagert werden. Trotz dieser Schutzvorrichtung wird der Gelbe Fleck immer mehr angegriffen, je älter ein Mensch wird. Nimmt diese Zerstörung ein überdurchschnittliches Ausmaß an, wird von altersbedingter Makuladegeneration gesprochen.

Studien haben gezeigt, dass Patienten, denen aufgrund von Grauem Star eine künstliche Linse eingesetzt wurde, ein erhöhtes Degenerationsrisiko haben. Da das kurzwellige blaue Licht die Ursache für den zunehmenden Verlust der Sehstärke ist, setzten die Forscher nun in ihren Versuchen 42 Freiwilligen entweder herkömmliche Linsen oder solche mit Filtereigenschaften ein. Dann maßen sie die Dichte der Makula-Pigmente: Nach drei Monaten war diese bei den Patienten mit Lichtfilterlinse signifikant gestiegen, während sie sich bei der Kontrollgruppe nicht verändert hatte. Zwar müsse dieser Befund erst in weiteren größeren Studien bestätigt werden, sagen die Forscher. Trotzdem halten sie das Ergebnis für sehr vielversprechend ? vor allem im Hinblick darauf, dass es bislang noch keine Möglichkeit gibt, die Makuladegeneration zu heilen.

John Nolan (Waterford Institute of Technology) et al.: Investigative Ophthalmology & Visual Science, Band 50, Nr. 10 ddp/wissenschaft.de ? Mascha Schacht
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