Genetische Faktoren könnten eine wichtige Rolle beim Konsum von Drogen wie Marihuana oder Kokain spielen. Das schließen amerikanische und norwegische Forscher aus einer Studie an 1.400 norwegischen Zwillingspaaren. Nach den Ergebnissen der Wissenschaftler entfallen bei der Neigung zum Drogenkonsum mehr als 58 Prozent auf genetische Faktoren.
Die Forscher befragten die Zwillingspaare im jungen Erwachsenenalter, ob sie in ihrem Leben bereits mehr als zehn Mal Drogen wie Marihuana, Opiaten, Kokain und halluzinogene Stoffe zu sich genommen hatten. Dabei berücksichtigten die Wissenschaftler auch Symptome von Abhängigkeit. Aus diesen Daten schätzen die Forscher den genetischen Einfluss auf das Suchtverhalten ab.
Frühere Zwillingsstudien hatten den Gebrauch von psychoaktiven Substanzen in den USA und Australien untersucht, wo die Konsumraten sehr viel höher sind als in Norwegen. Forscher hatten angenommen, dass genetische Faktoren in solchen Gesellschaften mit geringem Drogenkonsum eine kleinere Rolle spielen. Die neue Studie widerspreche dieser Annahme, so Kenneth Kendler.
Kenneth Kendler ( Virginia Commonwealth University, Richmond ) et al.: Psychological Medicine (Bd.36, S. 955) wissenschaft.de ? Beate Förster
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