Elefantenkühe schützen ihren Liebesduft durch ein spezielles Eiweiß und können ihn so mit dem Urin verteilen. Der haltbar gemachte Duftstoff kann darin so lange intakt bleiben, bis ein Elefantenbulle auf die aufreizenden Ausscheidungen stößt. Das berichten Wissenschaftler um Josef Lazar von der Columbia-Universität in New York in der Fachzeitschrift Chemistry & Biology (Bd. 11, S.1093).
Das schützende Eiweiß aus der Gruppe der Albumine funktioniert wie ein Briefumschlag. Es bewahrt das empfindliche Pheromon zunächst bei seinem Weg durch den Körper in den Urin und verlängert nach der Ausscheidung dessen Lebensdauer, fanden die Forscher heraus. Obwohl das Albumin einen guten Schutz gegen Umwelteinflüsse bietet, unterdrückt es nicht den Geruch des Pheromons, schreiben die Forscher.
So kann das Pheromon von Elefantenbullen erschnüffelt werden. Nimmt dieser den Urin dann mit seinem Rüssel auf, löst sich der Albumin-Pheromon-Komplex aufgrund des niedrigen pH-Werts auf. Dadurch wird das Pheromon schlagartig freigesetzt und kann im Gehirn des Elefanten seine Wirkung entfalten.
Pheromone sind winzige Moleküle, die über den Geruchssinn eine Botschaft übermitteln. Diese Botschaft kann einfach „Vorsicht!“ lauten, oder auch eine Geruchsspur zu einer Futterquelle legen. Wie viele Säugetiere signalisieren auch Elefanten mit ihnen ihre Paarungsbereitschaft. Da aber solche chemischen Kontaktanzeigen empfindlich auf Umwelteinflüsse reagieren, sind sie recht vergänglich. Bislang war ungeklärt, warum gerade die Duftstoffe des asiatischen Elefanten eine so lange Lebensdauer haben.
ddp/bdw ? Benjamin Eckenfels