Mackintosh wurde auf Melanin als Infektionsschutz aufmerksam, als er über Insekten forschte: „Es ist bekannt, dass Melanin bei Insekten eine wichtige Waffe gegen Mikroben ist“, so der Forscher, der diese Kenntnis auf größere Lebewesen übertrug. Bei Säugetieren konzentriert sich das Melanin in kleinen Bläschen namens Melanosome.
Mackintosh vermutet im Fachblatt „Journal of Theoretical Biology“, dass Melanosome im Körper ähnlich agieren wie so genannte Lysosome im Immunsystem, die eindringende Mikroorganismen einkreisen und mit Hilfe von Enzymen abtöten. Laborversuche haben bereits gezeigt, dass Melanosome aus menschlicher Haut die Entwicklung von Mikroorganismen hemmen können. Ein weiterer Hinweis ist, dass ein Protein namens Attractin sowohl die Melanin-Entwicklung als auch die Immunität im Menschen regelt.
Mackintoshs Hypothese würde erklären, weshalb sich dunkle Haut eher im tropischen Klima entwickelt hat. In kalten Gegenden ist die für die Melanin-Bildung notwendige Aminosäure Tyrosin wichtiger für die Bildung essentieller Proteine, so der Forscher. Er hofft nun auf weitere Studien in dieser Richtung. Zudem sollten Mediziner untersuchen, ob und wie sich Melanin in der Bekämpfung von Krankheitserregern einsetzen lässt.