Ein Eiweiß des meist tödlichen Ebolavirus könnte einmal zur Therapie der Erbkrankheit Mukoviszidose beitragen. Amerikanische Wissenschaftler haben eine Methode der Gentherapie entwickelt, bei der sie einen kleinen Teil dieses Proteins an ein anderes Virus heften. Mit diesem Vehikel transportieren sie Gene in Lungenzellen. Über ihre Ergebnisse berichten sie in der Fachzeitschrift “ Virologie“ (Mai-Ausgabe).
Bisher war es schwierig, Gene zur Therapie von Mukoviszidose in Lungenzellen einzubringen: Frühere Vehikel für die Gentherapie hefteten sich nicht an die zur Luft gerichteten Außenseite der Zelle an. Jetzt ist es Paul McGray von der Universität von Iowa in Iowa City und seinen Kollegen jedoch gelungen, mithilfe eines Proteins von der äußeren Hülle des Ebolavirus einen funktionellen Gentransporter herzustellen. Das Ebolaprotein bindet dabei als eine Art Adapter den Transporter an die Außenseite der Lungenzellen ? die Voraussetzung dafür, dass die Gene in die Zellen gelangen können.
Die Wissenschaftler führten diese Versuche mit Erfolg an gesunden menschlichen Lungenzellen im Reagenzglas durch. Laut McGray sind jedoch vor einer therapeutischen Anwendung bei Mukoviszidose-Patienten noch eine Vielzahl weiterer Untersuchungen nötig.
ddp/bdw ? Stefanie Offermann
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