Als sich die Biologen daher den Stachel der Insekten unter dem Elektronenmikroskop näher anschauten, entdeckten sie kleine Strukturen in der Nähe der Stachelspitze. Diese ähneln Sinnesrezeptoren, wie sie auch von anderen Insekten bekannt sind. Von diesen Rezeptoren besteht eine direkte Verbindung zum Gehirn der Wespen, fanden die Forscher. Daher vermuten sie, dass die Tiere über diese Detektoren Informationen darüber erhalten, was sie gerade stechen. In weiteren Versuchen wollen Gal und Libersat nun herausfinden, auf welche chemische Substanz oder welchen mechanischen Reiz diese Rezeptoren reagieren.
Die Juwelwespe hat eine ausgefeilte Strategie, damit ihr Nachwuchs stets frische Kakerlake auf dem Tisch hat: Mit ihrem ersten Stich trifft sie den Körper ihres Opfers. Beim zweiten Stich injiziert sie einen Cocktail von Nervengiften direkt in das Gehirn der Beute. Diese Giftspritze verwirrt die Kakerlake derart, dass sie nicht die Flucht ergreift, sondern zunächst beginnt, sich zu putzen. Das benommene, aber nicht gelähmte Insekt lässt sich dann an einer Antenne willig abführen. An einem geeigneten Ort legt die Wespe ihre Eier in die Kakerlake. Das Opfer bleibt über mehrere Wochen überaus lethargisch und dient so als lebendes Futter für den Nachwuchs der Wespe.