Bei den Grünen gibt es eine klare Haltung. Als sie über die Wichtigkeit von Themen für den anstehenden Wahlkampf abstimmten, landete die Energiewende auf Platz 1. Die Bewahrung unseres Naturerbes mit dem Laubfrosch als Sympathieträger schaffte es allerdings nicht auf die Prioritätenliste.
Schade, denn die Diskussion darüber, was denn nun gesellschaftlich wichtiger ist, ist noch gar nicht geführt worden. Welches ökologische Ziel ist höherwertig? Für die Grünen scheint es die Energiewende zu sein. Leider macht sie dem Naturschutz Probleme: Flächen für die Natur zu pachten oder zu kaufen, wird wegen der Konkurrenz zu Energiepflanzen immer schwieriger und teurer. Zudem verändern die Windparks die Landschaft; Schneisen müssen durch Wälder geschlagen werden und Landschaftsbilder werden verändert.
Man kann natürlich darüber schmunzeln, – was sind denn schon ein paar Bäume, was soll die Aufregung um die paar Windräder – sowie man auch über die Menschen schmunzelt, die sich für den Schutz eines bestimmten Tieres in einer nahezu unbekannten Region unseres Landes einsetzen. Aber das ist unfair. Nur diesen Engagierten ist überhaupt zu verdanken, dass es Natur gibt. Merkel, Rösler oder Steinbrück greifen höchstens aus wahltaktischen Gründen zum grünen Mäntelchen.
Die Grünen haben immer noch die Chance so eine Diskussion anzustoßen, zu lenken, zu bereichern. Aber wenn sie sich auf das Schmunzelniveau der Bedenkenträger herablassen, verpassen sie diese Chance. Und Kammmolch, Feldhamster und Seeadler verlieren einen möglichen Streiter für ihre Interessen.
Bild: Anatolii – Fotolia.com