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Einfühlungsvermögen auf vier Pfoten

Erde|Umwelt

Einfühlungsvermögen auf vier Pfoten
Was viele Hundebesitzer schon lange glaubten, ist jetzt auch wissenschaftlich bestätigt: Hunde können sich in ihr Gegenüber hineinversetzen und ? zumindest in Ansätzen ? vestehen, was in seinem Kopf vorgeht. Zu diesem Ergebnis kommt die Tierforscherin Alexandra Horowitz vom Barnard College in New York. Um mehr über die Fähigkeiten des Hundeverstandes zu erfahren, beobachtete sie das Verhalten von Hunden in Spielsituationen.

Die Forscherin filmte Hunde, die in einem Hundepark miteinander spielten, und analysierte anschließend die 39 aufgezeichneten Spielsituationen. Sie wählte für ihre Untersuchung das Spielverhalten, weil es sowohl beim Menschen als auch bei Tieren für die Entwicklung von Denken und Problemlösen besonders wichtig ist.

Die Tiere benutzen bestimmte Signale, um einen anderen Hund zum Spielen aufzufordern, stellte Horowitz fest. Zum Beispiel bellen sie, stupsen oder beißen den anderen spielerisch. Auch wenn sich einer der beiden Hunde ablenken lässt, macht sein Spielpartner gezielt wieder auf sich aufmerksam. Die interessante Beobachtung dabei: Die Tiere dosieren ihre Signale ? je nachdem, wie stark ihr Gegenüber abgelenkt ist. Wenn der andere nur kurz wegschaute, begnügte sich der Spielwillige mit einem Nasenstupser. Wendete der Abgelenkte sich jedoch gänzlich ab und schaute zum Beispiel einem anderen Hund hinterher, war durchaus schon mal ein Biss in die Schulter drin.

Hintergrund dieses Verhaltens ist die so genannte „Theory of Mind“. Diese besagt, dass jemand sich in sein Gegenüber hineinversetzten kann und weiß, dass dieser bestimmte Vorstellungen, Interessen und Absichten hat. Was beim Menschen nahezu selbstverständlich ist, ist selbst bei seinen nahen Verwandten, den Affen und Menschenaffen, noch nicht endgültig bewiesen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten nun, dass Hunde zumindest im Ansatz über diese Fähigkeiten verfügten, sagt Horowitz. Nun will die Tierforscherin, die selbst drei Hunde besitzt, das Verhalten des menschlichen Weggefährten in weiteren Situationen untersuchen.

Alexandra Horowitz (Barnard College, New York): Science, Onlinedienst

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ddp/wissenschaft.de ? Christine Amrhein
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