Fehler beim Verrichten monotoner Handlungen kündigen sich bereits vorher im Gehirn an. Das haben norwegische Forscher in einer Studie gezeigt, in der die Versuchsteilnehmer schnell in einer bestimmten Weise auf Signale auf einem Monitor reagieren mussten. Einige Hirnregionen wiesen schon bis zu 30 Sekunden vor Auftreten des Fehlers eine veränderte Aktivität auf, fanden die Forscher heraus.
Den Versuchsteilnehmern wurde eine einfache, aber auf Dauer monotone Aufgabe gestellt: Sie mussten auf Pfeile reagieren, die sie auf einem Bildschirm sahen. Ihre Hirnaktivität wurde währenddessen mit Hilfe der sogenannten
funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRI) aufgezeichnet. In Hirnregionen, die für das Aufrechterhalten einer Leistung zuständig sind, nahm die Gehrinaktivität ab, bevor ein Fehler auftrat, fanden die Forscher heraus. Schon sechs Sekunden vor dem Auftreten eines Fehlers konnte diese veränderte Hirnaktivität gemessen werden, die Tendenz dazu sogar schon 30 Sekunden vorher. Nachdem die Versuchsteilnehmer ihre Fehler bemerkt hatten, waren sie wieder aufmerksamer, und die Hirnaktivität in den besagten Regionen normalisierte sich.
Bislang war vermutet worden, dass menschliche Fehler ausschließlich auf kurzzeitigen Schwankungen der Konzentration oder der Hirnaktivität beruhen. Dieser Theorie widersprechen die neuen Ergebnisse, nach denen sich Fehler im Hirn schon frühzeitig ankündigen. Der nächste Schritt, sagen die Forscher, wäre nun, derartige Fehler auch außerhalb des Labors und unter realen Arbeitsbedingungen zu untersuchen. Dadurch ließen sich menschliche Fehler in Zukunft möglicherweise besser vermeiden, hoffen sie.
Tom Eichele (Universität, Bergen) et al.: PNAS, Bd. 105, S. 6173 ddp/wissenschaft.de ? Michael Böddeker