Bisher konnte die Krankheit erst dann diagnostiziert werden, wenn sich bei der neurologischen Untersuchung bereits schwere Störungen des Muskeltonus zeigen. Die Entdeckung, die Robert Bowser und seine Kollegen von der Universität von Pittsburgh bei einer Untersuchung von 25 ALS-Patienten machten, könnte in Zukunft die Krankheit jedoch schon in einem viel früheren Stadium anzeigen: Die Zusammensetzung der Eiweißstoffe in der so genannten Zerebrospinalflüssigkeit, die Gehirn- und Rückenmarksnerven umgibt, unterscheidet sich bei ALS-Patienten deutlich von der anderer Menschen.
Dieses so genannte proteomische Profil kann nach Ansicht der Wissenschaftler jedoch nicht nur eine frühere Diagnose ermöglichen. Auch Verlauf und Erfolg oder Misserfolg einer Behandlung mit neuen Wirkstoffen können anhand von Veränderungen des Profils verfolgt und überprüft werden. „Wir hoffen, durch Auswertung der Daten von mehreren klinischen Studien die beste Kombination von Wirkstoffen zur Behandlung von ALS finden zu können“, sagt Studienleiter Bowser.