Der Stress löste zwar bei allen Probanden eine Entzündungsreaktion aus, stellten die Forscher fest. Bei den an Depressionen leidenden Versuchsteilnehmern jedoch stiegen die Werte des Interleukin-6 und des Faktors Kappa B deutlich stärker an als bei den gesunden. Alle depressiven Probanden hatten zudem in ihrem bisherigen Leben mehr stressvolle Erfahrungen gemacht als ihre Versuchskollegen. Die persönliche Lebensgeschichte dürfte daher zur Entwicklung einer starken Depression beitragen, folgern die Forscher.
Entzündungsreaktionen sind zwar unerlässlich, um bakterielle und virale Infektionen zu bekämpfen. Eine Überreaktion des Immunsystems jedoch kann schädlich sein. So lassen Studien vermuten, dass sie eine Rolle bei Herzkrankheiten, Krebs oder Diabetes spielt. All diese Krankheiten stehen auch im Zusammenhang mit Depressionen. Ziel der Wissenschafter ist es nun, mögliche Angriffsstellen im Immunsystem zu finden, um starke Depressionen besser zu behandeln und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit möglichst gering zu halten.