Auf der anderen Seite der Erdkugel widmeten sich fast zeitgleich neuseeländische Biologen von der Massey University in Palmerston North den Resten von 6.000 Jahre alten Pinguinen. Auch sie fokussierten ihre Analysen auf die mitochondriale DNA in den Vogelknochen. Erstmals konnte so die Mutationsrate über viele Jahrtausende hinweg ermittelt werden.
Überraschend kamen sie zu dem Schluss, dass die evolutionäre Entwicklung der Pinguine vor 6.000 Jahren nicht abgeschlossen, sondern im Gegenteil mindestens doppelt so schnell weiterlief als bisher vermutet.
„Beide Studien setzen einen Neustart in der Analyse historischen Erbguts“, beurteilt Biologe Robert Wayne von der University of California in Los Angelas die Ergebnisse. Denn nach den Sensationsmeldungen vom Erbgut in Saurier-Fossilien oder Bernstein-Insekten wurde dieser Wissenschaft ein sehr zweifelhafter Ruf nachgesagt. Die sehr viel jüngeren, dafür aber gehaltvolleren Funde könnten diesem Zweig der Biologie nun rehabilitieren und wertvolle Erkenntnisse über die Evolution der Arten liefern.