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Erbliche Erschöpfung

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Erbliche Erschöpfung
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Ob jemand gut oder schlecht mit Schlafmangel zurechtkommt, scheint von einem einzigen Gen abzuhängen. Das haben US-Forscher in einer Studie mit über einhundert Versuchsteilnehmern herausgefunden. Das betreffende Gen, von dem eine bestimmte Variante mit starker Müdigkeit nach einem Schlafentzug einhergeht, lässt sich in Zukunft möglicherweise als Biomarker einsetzen: Es könnte bei der Vorhersage helfen, wie Menschen auf Schlafentzug reagieren, zum Beispiel bei Schichtarbeit oder bei Reisen in unterschiedliche Zeitzonen.

Das Forscherteam um Namni Goel von der University of Pennsylvania konzentrierte sich in seiner Studie auf eine Genvariante mit dem etwas sperrigen Namen DQB1*0602, die bereits in früheren Studien mit Narkolepsie in Verbindung gebracht worden war. Bei dieser Erkrankung haben die Betroffenen auch tagsüber einen starken Schlafdrang und leiden an einer Störung ihres Schlafrhythmus. Allerdings entwickelt nicht jeder Träger von DQB1*0602 die Krankheit. Die Wissenschaftler verglichen nun in ihrer Untersuchung die Auswirkungen von Schlafmangel bei 92 gesunden Erwachsenen ohne diese Genvariante und 37 gesunden Trägern des Gens, bei denen die Narkolepsie nicht ausgebrochen war. Die Versuchsteilnehmer verbrachten insgesamt sieben Tage in einem Schlaflabor. Hier sollten sie in den ersten beiden Nächten zehn Stunden im Bett verbringen und sich vollkommen ausschlafen. In den darauf folgenden fünf Nächten wurde ihre Schlafzeit auf vier Stunden beschränkt.

Die Träger von DQB1*0602 fühlten sich während des gesamten Versuchs deutlich schläfriger und erschöpfter als ihre Mitstreiter ohne das „Schlaf-Gen“, zeigte die Auswertung. Außerdem wachten sie während der ohnehin schon kurzen Nächte häufiger auf und hatten deutlich kürzere Tiefschlafphasen. Probleme mit Schlafentzug beträfen Millionen von Menschen auf der ganzen Welt, betont Goel. Eine Vorhersage der Auswirkungen von vermindertem Nachtschlaf sei besonders für Menschen interessant, die in Nachtschichten arbeiten, regelmäßig in unterschiedliche Zeitzonen reisen oder aufgrund ihrer vielfältigen Verpflichtungen gegenüber Arbeit und Familie nicht genügend Schlaf bekämen. Um die Eignung der Genvariante DQB1*0602 als Biomarker zu bestätigen, sei aber noch zusätzliche Forschung nötig, sagt Goel.

Namni Goel (University of Pennsylvania School of Medicine, Philadelphia) et al.: Neurology, Bd. 75, Nr. 17 dapd/wissenschaft.de ? Meike Simann
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