Amerikanische Mediziner haben ein Mittel gefunden, das es Kokainabhängigen erleichtern könnte, von ihrer Sucht loszukommen. Ähnlich wie Methadon Heroinsüchtigen hilft, kann die Ersatzdroge „Nocaine“ die Abhängigkeit von Kokain mildern, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift „Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics“ (Bd. 303, S. 211).
Die Ersatzdroge zeigte einige der Effekte, die auch bei Kokaingebrauch zu beobachten sind, doch auf einem weitaus niedrigeren Niveau. In Experimenten strengten sich Rhesusaffen für eine Dosis Nocaine deutlich mehr an als für eine wirkungslose Kochsalzlösung, beobachteten die Forscher um William Woolverton von der Universität Mississippi. Nur um Kokain zu bekommen, bemühten sich die Tiere noch mehr.
Nocaine macht somit nicht so abhängig wie die Droge, schließen die Mediziner. Das Mittel könne sich daher eignen, Entzugserscheinungen zu lindern und es Abhängigen erleichtern, vom Kokain wegzukommen. In ersten klinischen Studien wollen die Wissenschaftler im kommenden Jahr das Medikament an Freiwilligen testen.
Kokain schädigt gravierend den menschlichen Organismus: Herzrhythmusstörungen, Herzattacken, Atemversagen, Schlaganfälle und Übelkeit sind nur einige der möglichen Auswirkungen.
ddp/bdw – Cornelia Pfaff