Die Wissenschaftler impften zwölf Javaneraffen (Macaca fascicularis) mit einem lebenden, aber abgeschwächten Virus, das entweder ein so genanntes Glycoprotein des Zaire-Ebolavirus-Stammes „Kikwit“ oder des Marburg-Virus-Stammes „Musoke“ produziert. Dieses Glycoprotein sollte in den Tieren eine Immunreaktion auslösen. Das mit der Impfung verabreichte Virus selbst löste bei den Makaken keine Krankheitssymptome aus. 28 Tage nach der Impfung infizierten die Immunologen die Hälfte der Affen mit dem Ebola- und die andere Hälfte mit dem Marburg-Virus. Beide Impfungen wirkten bei den Tieren vollständig, stellten die Forscher fest: Kein einziges Versuchstier zeigte irgendein Krankheitssymptom.
Die Wirkung der Ebola-Impfung beschränkte sich jedoch auf den Stamm „Kikwit“. Wurden die Affen nach der Impfung mit dem Stamm „Gulu“ infiziert, erkrankten sie und starben schon nach wenigen Tagen. Die Stämme des Marburg-Virus hingegen gleichen sich so stark, dass die Impfung sowohl gegen den „Musoke“- als auch gegen den „Popp“-Stamm wirksam war. Die Forscher hoffen, nun eine Impfung entwickeln zu können, die gegen alle Filoviridae wirksam ist.
Steven Jones (Universität von Manitoba, Winnipeg) et al.: Nature Medicine, Online-Vorabveröffentlichung, DOI:10.1038/nm1258