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Erstmals menschliche Embryonen zu reinen Forschungszwecken gezeugt

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Erstmals menschliche Embryonen zu reinen Forschungszwecken gezeugt
Amerikanische Wissenschaftler der Eastern Virginia Medical School in Norfolk haben menschliche Embryonen gezeugt, nur um daraus embryonale Stammzellen zu gewinnen. Ihr Forschungsprojekt sei „aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen gerechtfertigt“, schreiben die Autoren im Fachblatt Fertility & Sterility.

Bisher diente die Reagenzglasbefruchtung menschlicher Eizellen primär der Erfüllung des Kinderwunsches von unfruchtbaren Paaren. Lediglich dazu nicht mehr benötigte, tiefgefroren aufbewahrte Embryonen wurden auch zu Forschungszwecken verwendet. Jetzt haben Wissenschaftler mit Einverständnis der Keimzellspender Embryonen nur zum Zweck der Stammzellgewinnung gezeugt. Das Forschungsprojekt ist von einer zuvor konsultierten Ethikkommission genehmigt worden.

Die von zwölf Frauen gespendeten 162 Eizellen wurden mit dem Sperma von zwei Männern besamt. Aus 110 erfolgreichen Befruchtungen entwickelten sich 40 Embryonen, aus denen schließlich innerhalb von zwei Wochen drei Kulturen von Stammzellen hervorgingen. Embryonale Stammzellen sind undifferenzierte Zellen, die in der Lage sind, sich in jeden Typ von Körperzellen umzuwandeln. Mit solchen Zellen hofft man, zerstörtes Gewebe regenerieren und dadurch Krankheiten wie Alzheimer oder Diabetes heilen zu können.

William Gibbons, der die Arbeit Kritikern gegenüber verteidigte, betont dass das Vorgehen des Forschungsteams sinnvoll sei. Die bisher verwendeten, eingefrorenen Embryonen stammten von im Durchschnitt 35-jährigen Frauen. Für die vorliegende Studie seien gezielt jüngere, gesundheitlich überprüfte Frauen ausgewählt worden, deren Eizellen wahrscheinlich von besserer Qualität sind.

In Deutschland ist die Herstellung menschlicher Embryonen zum alleinigen Zweck der medizinischen Forschung aus ethischen Gründen verboten. In den USA ist diese Embryonen verbrauchende Forschung zwar legal, wird aber durch staatliche Mittel nicht gefördert.

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