Spezialisten der Universitätsklinik Düsseldorf haben weltweit erstmals mit Erfolg menschliche Stammzellen in der Herzinfarkt-Therapie eingesetzt. Nach einem schweren Infarkt sei ein 46-jähriger Patient mit eigenen, aus seinem Knochenmark gewonnen Stammzellen behandelt worden, sagte Kardiologie-Direktor Bodo Eckehard Strauer. Die Stammzellen hätten dazu beigetragen, durch den Infarkt zerstörte Zellen in der Herzwand zu ersetzen und den Muskel wieder aufzubauen. Die Nachuntersuchung bei dem Patienten zehn Wochen nach der Operation habe eine deutliche Verbesserung der Herzfunktion gezeigt.
Als „ermutigende Erfolgsmeldung“ bewertete Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt den medizinischen Durchbruch in der „Rheinischen Post“ (Samstag-Ausgabe). So hätten die für den Einsatz embryonaler Stammzellen schwierigen ethischen Probleme bei der Entwicklung dieser neuen Therapie nicht im Wege gestanden, sagte die Ministerin. Gleichzeitig verwies sie darauf, dass es noch vieler Forschungsanstrengungen bedürfe, bis die Zusammenhänge hinreichend verstanden seien und das Verfahren zu breiterem Einsatz kommen könne.
Bereits seit März dieses Jahres ist den Medizinern diese Art der Stammzellen-Therapie bekannt. Amerikanische Wissenschaftler hatten an Mäusen gezeigt, dass Stammzellen abgestorbenes Gewebe nach einem Infarkt ersetzen können Nun gelang es den Düsseldorfer Medizinern, das Verfahren auch bei Menschen anzuwenden.
pte/ddp
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