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Experten: Weit weniger Tote durch BSE-Epidemie in Großbritannien als befürchtet

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Experten: Weit weniger Tote durch BSE-Epidemie in Großbritannien als befürchtet
Auf der Basis eines neuen Rechenmodells haben Forscher die Zahl der möglichen Todesopfer durch die menschliche Form des Rinderwahnsinns in Großbritannien stark reduziert. Entgegen pessimistischen Vorhersagen von bis zu 136.000 Opfern der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJD) gehen französische und britische Wissenschaftler nun von rund 200 Todesfällen aus. Dies geht aus einer am Freitag im US-Fachjournal „Science“ (Bd. 294, S. 1726) veröffentlichten Prognose hervor. Die neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit wird vermutlich durch den Verzehr von BSE-verseuchtem Fleisch ausgelöst.

Alain-Jacques Valleron von der Universite Pierre et Marie Curie in Paris und Kollegen zufolge ist der Höhepunkt der vCJD-Welle in Großbritannien bereits erreicht. Mehr als 100 Menschen sind dort bisher an dieser Krankheit gestorben. Das Rechenmodell der Forscher stützt sich vor allem auf das Alter der bisherigen vCJD-Opfer, das im Durchschnitt bei 28 Jahren liegt.

Die Forscher schließen aus diesem niedrigen Durchschnittsalter, dass Kinder besonders anfällig sind für die Krankheit und der Körper bis zum Alter von etwa 15 Jahren eine Art Resistenz gegen die BSE- Erreger entwickelt. Noch ist nicht genau bekannt, wie die Infektion erfolgt und wie viele Jahre vergehen, bis die Symptome zu Tage treten. Das französisch-britische Forscherteam sagt eine Inkubationszeit von durchschnittlich 17 Jahren voraus.

Den Wissenschaftlern zufolge könnten sich bereits in den 80er Jahren erstmals Menschen über BSE-verseuchtes Fleisch mit vCJD infiziert haben. Die Infektionsbarriere zwischen Rindern und Menschen ist nach Ermittlung des Valleron-Teams jedoch weitaus höher als bisher angenommen und lässt deshalb die weitaus „optimistischere“ Prognose von rund 200 vCJD-Opfern in Großbritannien zu.

dpa
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