Ein Viertel aller Todesfälle unter afrikanischen Berggorillas geht auf Atemwegserkrankungen zurück, die vor allem durch Touristen eingeschleppt werden. Das geben amerikanische Forscher zu bedenken. Touristen sollten daher bei ihren Beobachtungen mindestens sieben Meter Abstand von den Tieren halten und auch nicht länger als eine Stunde bei ihnen verweilen, um sie vor einer Ansteckung zu schützen.
Chris Wittier von der Staats-Universität von North Carolina in Raleigh und seine Kollegen untersuchten hundert Todesfälle von
Berggorillas seit 1968. Vierzig der Tiere waren nach Verletzungen verstorben, was in erster Linie vermutlich Wilderern zuzuschreiben ist. Als zweithäufigste Todesursache stellten die Wissenschaftler zu ihrer eigenen Überraschung durch Influenza-Viren ausgelöste Atemwegsinfektionen fest, an denen 24 Gorillas gestorben waren.
Nur noch rund 700 Berggorillas leben in zwei afrikanischen Populationen in Uganda und im Grenzgebiet von Ruanda, der Demokratischen Republik Kongo und Uganda. Die seltenen Tiere stehen auf der Roten Liste und sind vom Aussterben bedroht. Auch wenn sie intensiv beobachtet und geschützt werden und die einzige Großaffenart sind, deren Bestand sich leicht erholt, ist ihre Situation immer noch kritisch, warnen Experten.
New Scientist, 9. Juli, S. 17
ddp/wissenschaft.de ? Cornelia Dick-Pfaff