Eine mögliche Erklärung für dieses Verhalten fanden die Wissenschaftler, als sie die Elefantenrouten mit dem Höhenprofil der Landschaft verglichen: Je stärker in einem Bereich die Steigung des Bodens war, desto seltener waren dort Elefanten anzutreffen. Das galt selbst dann, wenn das hügelige Areal ein besseres Nahrungsangebot bereithielt als die ebenen Strecken in der Nähe ? ein Hinweis darauf, dass die Abneigung der Tiere gegen bestimmte Gebiete tatsächlich von der Bodenbeschaffenheit und nicht von anderen Faktoren wie Feuchtigkeit oder Vegetation geprägt wird, schreiben die Forscher.
Tatsächlich ist Klettern für einen Elefanten extrem energieaufwändig, zeigt eine Berechnung der Wissenschaftler: Um ein Tier mit einem Gewicht von 4.000 Kilogramm einen einzigen Meter in die Höhe zu wuchten, benötigen die Muskeln etwa 100 Kilojoule oder 25 Kilokalorien zusätzlich. Einen Hügel von 100 Metern Höhe zu erklimmen, kostet einen solchen Elefanten demnach 2.500 Kilokalorien und damit eine Energiemenge, für die er eine halbe Stunde lang intensiv fressen müsste. In Kombination mit Gefahren wie dem erhöhten Verletzungsrisiko, einem potenziellen Wassermangel oder dem Risiko einer Überhitzung beim Klettern sorgt dieser immense Energieaufwand dafür, dass Elefanten Steigungen meiden, wo immer es geht, schließen die Forscher. Sie vermuten sogar, dass diese Abneigung auch die Wahrnehmung der Tiere prägt und sie Steigungen sehr viel deutlicher sehen als leichtere Tiere.