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Fluoreszierende Hunde

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Fluoreszierende Hunde
Einen Hund, der im Dunkeln leuchtet, hat ein Team aus südkoreanischen und amerikanischen Forschern produziert. Byeong-Chun Lee von der Seoul National University in Seoul und seine Kollegen schleusten ein fluoreszierendes Gen einer Scheibenanemone ins Erbgut des Beagles ein. Die Leuchtwirkung ist selbst bei normalem Tageslicht erkennbar, besonders gut jedoch unter ultraviolettem Licht. Transgene Hunde, also Hunde, deren Erbgut fremde Gene enthält, könnten nach Ansicht der Wissenschaftler bei der Erforschung genetisch bedingter Krankheiten beim Menschen helfen.

Die Forscher verwendeten zunächst ein Retrovirus als Transportmittel, um das Leucht-Gen der Seeanemone in die Zellkerne von Hundefibroblasten, Zellen des Bindegewebes, zu integrieren. Dabei machten sie sich die Eigenschaft einiger Viren zunutze, ihr Genom in das der Wirtszelle zu integrieren. Um ein Virus als sogenannte Genfähre nutzen zu können, werden zunächst alle schädlichen Gene eliminiert und anschließend das gewünschte Gen, in diesem Fall das Leucht-Gen, eingebaut. Anschließend wurden die Fibroblasten in Eizellen übertragen, die Hundeleihmüttern eingepflanzt wurden.

Das langfristige Ziel der Forscher ist es, sogenannte „Knock-out“-Hunde zu produzieren. Das Knock-out-Verfahren wird bislang üblicherweise auf Mäuse und Ratten angewendet. Dabei blockieren Forscher einzelne DNA-Abschnitte und beobachten die Auswirkungen. Durch den Vergleich mit normalen Tieren können die Aufgaben der ausgeschalteten Sequenzen ermittelt werden.

Transgene Hunde könnten als Modelle zur Erforschung genetisch bedingter Erkrankungen dienen, erklären die Wissenschaftler. Der an den Versuchen beteiligte Forscher CheMyong Ko von der Universität von Kentucky in Lexington will mit solchen Hunden den Einfluss von Östrogenen auf die Fruchtbarkeit beim Menschen untersuchen. Er ist der Ansicht, Hunde seien aufgrund ihrer längeren Lebensspanne und ihres Fortpflanzungszyklus besser als Forschungsobjekte geeignet als Mäuse.

Viele Wissenschaftler bezweifeln jedoch, dass transgene Hunde in näherer Zukunft einen hohen Stellenwert für die Forschung erreichen werden: Die Prozedur sei umständlich, langsam und teuer und träfe in der Bevölkerung auf wenig Gegenliebe.

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