Japanische Forscher der Keio Universität in Yokohama haben das Rätsel um ein Sekret gelöst, das Flusspferde auf ihrer Hautoberfläche absondern. Die Flüssigkeit ist zunächst farblos, wird wenige Minuten später rot und schlägt dann in Braun um. Chemiker und Zoologen um Yoko Saikawa fanden heraus, dass zwei Pigmente für dieses Phänomen verantwortlich sind. Die Wissenschaftler nannten sie Hipposudorin- und Norhipposudorinsäure. Die beiden Säuren sind rötlich beziehungsweise orange und bestehen aus einem Ring aus fünf Kohlenstoff-Atomen, der von zwei Sechserringen flankiert wird. Saikawa vermutet, dass die Farbstoffe als Stoffwechselprodukt von Aminosäuren, Bausteinen der Proteine, anfallen.
Die Forscher entdeckten außerdem, dass die Pigmente ultraviolette Strahlung absorbieren und so den Flusspferden als Sonnenschutz dienen. Und sie konnten eine frühere Vermutung bestätigen, dass das Sekret der Flusspferde antiseptisch ist. Vor allem die Hipposudorinsäure erwies sich als wirksam gegen Bakterien der Gattungen Pseudomonas und Klebsiella, die unter anderem Erreger von Wundinfektionen sind. Ein weiterer Effekt des Sekrets ist, dass es die Haut kühlt. Diese Dreifach-Funktion ist für die Tiere sehr nützlich, da sie sich oft in der Sonne aufhalten und sich bei Kämpfen häufig verletzen.