Die Ergebnisse zeigen: Die Bewirtschaftungsart wirkt sich stets deutlicher aus als die Stärke der Klimaänderung. Alle drei Formen des Waldmanagements für dasselbe Szenario unterscheiden sich deutlicher untereinander als in den beiden Klimaszenarien. Dies galt für alle untersuchten Kriterien, wie z. B. das durchschnittliche Holzvolumen, die Entwicklung des Kohlenstoffgehalts pro Fläche, die Artenzusammensetzung oder das Durchschnittsalter der Bäume.
Bäume können ihren Standort nicht wechseln. Aufgrund ihrer genetischen Ausstattung sind sie jedoch in der Lage, sich rasch an wechselnde Umweltbedingungen anzupassen – ihr genetisches Erbgut ist etwa zehnmal so umfangreich wie das des Menschen. „Die erwarteten Klimaänderungen schreiten allerdings selbst für die flexiblen Bäume zu schnell voran. Erst über Nachfahren und Kreuzungen könnten die Anpassungsmechanismen wirken, ein Baumleben kann aber bis weit über 500 Jahre dauern“, so Prof. Köhl.
Die Studie zeigt vor allem, dass mit der Bewirtschaftung Einfluss auf die Waldgesundheit genommen werden kann – und sollte. „Würde man den deutschen Wald jetzt sich selbst überlassen, nähme seine Vitalität rapide ab“, so Köhl. Für die Zukunft empfiehlt der Forstexperte Arten, die sich auf trockenen Böden wohl fühlen. Gleichzeitig sollten die Bäume nicht zu alt werden, die Wälder häufiger durchforstet und Bäume selektiv entnommen werden – die besten Voraussetzungen für einen „Fit forest“ 2100.