Schon geringe Mengen Ecstasy können langfristig ernsthafte Schäden im Gehirn anrichten. Wie amerikanische Wissenschaftler zeigen konnten, greift bereits eine kleine Dosis der Aufputschdroge wesentlich mehr Gehirnzellen an als bisher angenommen. Vor allem die Nervenzellen, die als Botenstoff Dopamin ausschütten, werden durch Modedroge zerstört, berichtete George A. Ricaurte in dem Wissenschaftsmagazin „Science“ (Ausg. 297, S. 2260).
Ricaurte und seine Kollegen verabreichten verschiedenen Affenarten über einen Zeitraum von zwei Monaten geringe Mengen Ecstasy. Anschließende Gewebeuntersuchungen zeigten, dass bei allen Versuchstieren die Dopaminkonzentration im Gehirn stark abgenommen hatte. Die Affen hatten große Schwierigkeiten, sich kontrolliert zu bewegen, außerdem zitterten sie sehr stark. Diese Symptome äußern sich auch bei der Parkinsonkrankheit, daher werden sie unter dem Begriff des Parkinsonismus zusammengefasst, erklärt Ricaurte.
Wenn junge Leute Ecstasy einnehmen, erhöhe sich ihr Risiko deutlich, diese Symptome zu entwickeln, fasst Ricaurte die Ergebnisse der Studie zusammen. Da sich die Folgen des Dopaminmangels durch Ecstasy nicht unmittelbar zeigen, glaubten Jugendliche, dass die Einnahme ungefährlich sei.
ddp/bdw – Teresa Baethmann