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Forscher enträtseln "Französisches Paradoxon"

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Forscher enträtseln "Französisches Paradoxon"
Wirksamer als andere alkoholische Getränke verhindert Rotwein Erkrankungen von Herz und Blutgefäßen. Warum das so ist, glauben britische Wissenschaftler jetzt herausgefunden zu haben. In Versuchen an Zellkulturen konnten sie nachweisen, dass die in den Schalen der roten Trauben enthaltenen so genannten Polyphenole einer Verengung der Blutgefäße entgegenwirken. Darüber berichten die Forscher im Fachblatt Nature (Bd. 414, S. 863).

Endothelin-1 ist ein Eiweißstoff, ein aus 21 Aminosäuren aufgebautes Peptid, der bewirkt, dass sich Blutgefäße zusammenziehen. Eine erhöhte Endothelinbildung lässt den Blutdruck ansteigen, verengt die Herzkranzgefäße und fördert die Entstehung von Arteriosklerose. Gemeinsam mit seinen Kollegen untersuchte Roger Corder von der Queen Mary University in London an Kulturen von Blutgefäßzellen (Endothelzellen), wie sich Rotweinextrakt auf die Rate der Endothelinproduktion auswirkt.

Sämtliche Proben von 23 getesteten Rotweinsorten zeigten einen starken Hemmeffekt, der bei vier Weißweinen und einem Rosé nicht beobachtet werden konnte. Roter Traubensaft hatte nur eine schwache Wirkung. Das Ausmaß der Hemmung korrelierte mit dem Polyphenolgehalt des Extrakts. „Unsere Befunde lassen darauf schließen, dass bereits ein mäßiger Konsum von Rotwein Erkrankungen der Herzkranzgefäße verhindern kann“, schreiben die Autoren. Eine Aufklärung des Wirkungsmechanismus könne dabei helfen, neue Strategien gegen Arteriosklerose zu entwickeln.

Möglicherweise gelingt es den britischen Wissenschaftlern mit ihrer Arbeit, das „Französische Paradoxon“ aufzuklären. Dieses besagt, dass die Häufigkeit von Herzerkrankungen in Frankreich im Vergleich zu Großbritannien trotz ähnlichen Fettkonsums beider Bevölkerungen deutlich geringer ist. Die Vorliebe der Franzosen für Rotwein wäre eine plausible Erklärung.

Joachim Czichos
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