Amerikanische Forscher wollen dem verbreiteten Leiden der Fettleibigkeit mit einer Gentherapie zu Leibe rücken. Dabei soll ein Gen zum Einsatz kommen, das die Information für das körpereigene Hormon Adiponectin enthält. Die Forscher haben das Gen bereits erfolgreich in fettleibige Ratten eingebracht und die Tiere damit mit nur einer einzigen Behandlung für über vierzig Wochen von ihrem Leiden befreit. Das berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift PNAS (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1073; PNAS: 2333912100).
Das Hormon Adiponectin wird vom Fettgewebe produziert und verbessert neben seiner entzündungshemmenden Wirkung unter anderem den Zuckerstoffwechsel bei Diabetes. Die Menge dieses Hormons im Körper ist jedoch umso geringer, je fettleibiger ein Mensch ist. Wird das Hormon dem Körper von außen zugeführt, verringert es die Fettleibigkeit.
Stanislav Shklyaev von der Universität von Florida in Gainesville (USA) und seine Kollegen untersuchten nun die Langzeitwirkung von Adiponectin. Dafür spritzen sie fetten Ratten gentechnisch veränderte Viren, die das Adiponectin-Gen trugen. Diese Prozedur führte dazu, dass im Körper der Tiere vermehrt Adiponectin gebildet wurde.
Nach nur einer einzigen Injektion der Viren nahmen die Ratten bereits deutlich und für lange Zeit ab, berichten die Forscher begeistert. Die Hauptwirkung des Hormons sei dabei, vermuten die Forscher, dass es die Insulin-Empfindlichkeit der Zellen erhöhe. Damit verbessere sich die Verwertung von Glucose im Körper. Weitere Studien sollen die genaue Wirkweise von Adiponectin klären und vor allem auch die Sicherheit dieses gentherapeutischen Ansatzes überprüfen.
ddp/bdw ? Stefanie Offermann