Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Forscher: Hollywood-Klangeffekte sind besser als reale Tonaufnahmen

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Forscher: Hollywood-Klangeffekte sind besser als reale Tonaufnahmen
Dem menschliche Gehirn erscheinen digital aufgearbeitete Nachahmungen natürlicher Geräusche oft wirklichkeitsnäher als tatsächliche Aufnahmen dieser Geräusche. Ein Wissenschafterteam der Brown Universität stellte diesen Befund auf einer Tagung der Akustischen Gesellschaft von Amerika in Pittsburgh vor. Der ?Wirklichkeitsgrad? der Nachahmungen hing dabei von der Art der digitalen Klangverarbeitung ab, und dies könnte neue Aufschlüsse über die Wahrnehmung und Verarbeitung von Klängen im menschlichen Gehirn ergeben.

Die experimentellen Psychologen Laurie Heller und Lauren Wolf gaben in ihrer Studie siebzehn Freiwilligen Klangaufnahmen aus der Natur und künstlich, von Akustiktechnikern erzeugte Nachahmungen zu hören. Im Einzelnen handelte es sich bei den natürlichen Aufnahmen um ?Laufen im Schlamm? (nachgeahmt mit dem Zerdrücken nasser Zeitungen), ?Laufen über Blätterboden? (nachgeahmt mit knisternden Kornflakes) sowie um ?Zerdrücken von Eierschalen? (Reiben von gefaltetem Schleifpapier).

Die große Mehrzahl der Freiwilligen konnte in einem ersten Probelauf die tatsächlichen Aufnahmen von den Nachahmungen unterscheiden. Im folgenden beauftragten die Wissenschaftler nun einen Klangtechniker, die nachgeahmten Geräuschprofile digital zu überarbeiten. In einem zweiten Klangtest gab nun die Mehrheit der Freiwilligen fälschlicherweise die überarbeiteten Nachahmungen als die wirklichen Aufnahmen an.

Eine Verstärkung der langsamen Wellenkomponenten der Nachahmungen erhöhte der Studie nach die Realitätsnähe von dynamischen Prozessen wie ?Laufen?, die Verstärkung der schnelleren Komponenten hingegen ließ den Probanten die Nachahmungen der ?Materialgeräusche? von Blättern oder Eierschalen natürlicher erscheinen.

Die an der Studie beteiligten Forscher glauben, mit ihrer Methode die bei der Wahrnehmung von Geräuschen und Klängen im menschlichen Gehirn stattfindenden Prozessen untersuchen zu können. Bevor die von ihnen aufgestellten Thesen allerdings allgemein von der Fachwelt akzeptiert werden können, muss in einem nächsten Schritt die Probantengruppe vergrößert und die Zahl der simulierten Geräusche erhöht werden.

Anzeige
Stefan Maier
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Vi|deo|te|le|fon  〈[vi–] n. 11〉 Telefon, bei dem der Gesprächspartner auch bildlich zu sehen ist; Sy Bildtelefon … mehr

hys|te|ro|id  〈Adj.; Med.; Psych.〉 einer Hysterie ähnlich

Me|ta|phy|sik  〈f.; –; unz.〉 Lehre von den letzten, nicht erfahr– u. erkennbaren Gründen u. Zusammenhängen des Seins [<grch. meta … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige