Heterosexuelle Paare können von homosexuellen lernen, eine glücklichere Beziehung zu führen. Wenn es um ihre Partnerschaft geht, sind homosexuelle Menschen kompromissbereiter und achten mehr auf Gleichberechtigung. Das berichten Psychologen im Fachmagazin Journal of Homosexuality (Bd. 45, Ausg. 1).
Schwule und lesbische Paare beginnen und führen eine Diskussion positiver als heterosexuelle und sind so eher in der Lage, ein Problem zu lösen. Zu diesem Ergebnis kommen die Wissenschaftler um John Gottman vom Beziehungsforschungsinstitut in Seattle in ihrer Studie. Unterschiede zwischen homosexuellen und heterosexuellen Paaren stellten sie bereits bei dem Ort fest, an dem eine Auseinandersetzung stattfand: Die homosexuellen Paare suchten sich einen Platz mit positiverer Atmosphäre aus. Sie starteten dieselbe Art von Gespräch humorvoller und weniger streitlustig.
Bei den heterosexuellen Ehepaaren artete die Diskussion leicht in einen Machtkampf aus, bei dem schließlich einer der Partner unterlag. Dagegen signalisierten die Partner in den gleichgeschlechtlichen Beziehungen Kommunikationsbereitschaft und ließen sich vom anderen beeinflussen.
Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler das Verhalten von 40 homosexuellen und 40 verheirateten heterosexuellen Paaren in Diskussionen über die Ereignisse des Tages. Die Gespräche wurden auf Video aufgezeichnet und das verbale und nonverbale Verhalten des Paares während der Diskussion und beim getrennten Ansehen des Videos ausgewertet.
ddp/bdw ? Katharina Vogelmann