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Forscher schätzen Asthmarisiko mithilfe ausgefallener Milchzähne ab

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Forscher schätzen Asthmarisiko mithilfe ausgefallener Milchzähne ab
Britische Forscher haben einen ungewöhnlichen Weg gefunden, das Risiko von Atemwegserkrankungen von Kindern abzuschätzen: ausgefallene oder gezogene Milchzähne. Da sich Milchzähne bereits vor der Geburt heranbilden, lässt sich aus einer Analyse auf die Versorgung mit Mineralstoffen und Spurenelementen im Mutterleib schließen. Kinder mit einer hohen Konzentration an Selen und Eisen in ihren Zähnen bekommen seltener Asthma, melden die Wissenschaftler vom King’s College in London.

Die Forscher um Seif Shaheen bestimmten in ihrer Studie den Nährstoffgehalt der vorderen Schneidezähne von 250 Kindern mit und ebenso vielen ohne Asthma. Je niedriger die Selenkonzentration, desto höher war die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder bereits in jungen Jahren unter Symptomen wie Keuchen oder pfeifendem Atem litten. Gleichzeitig war bei Kindern mit Asthma die Konzentration von Eisen in ihren Milchzähnen deutlich erniedrigt.

Während der Zahnentwicklung im Mutterleib baut der Zahnschmelz Spurenelemente und Mineralstoffe entsprechend den vorhandenen Mengen ein, erklärt Shaheen. Ähnlich wie später die Haare sind die Zähne damit ein perfektes Abbild der Nährstoffkonzentration im Mutterleib. Möglicherweise könnte die Zahnanalyse daher helfen, auch die Ursache anderer Erkrankungen aufzuklären. Denn viele chronische Krankheiten hätten ihren Ursprung im Mutterleib, meint Shaheen.

Generell empfehlen Ärzte werdenden Müttern, Mineralstoffe und Spurenelemente in ausreichenden Mengen zu sich zu nehmen. Die beste Quelle für Selen beispielsweise sind Paranüsse ? neben Fisch, Fleisch und Getreideprodukten. Ob allerdings zusätzliches Selen und Eisen in der Schwangerschaft tatsächlich bei den Kindern die Entstehung von Asthma verhindern kann, muss durch weitere Studien noch bestätigt werden.

ddp/bdw ? Stefanie Offermann
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