Es muss jedoch zusätzlich noch ein Sicherheitsprogramm existieren, das die Chromosomenenden während der Embryonalentwicklung auf einen bestimmten Sollwert verlängert, entdeckten Sonja Schätzlein und ihre Kollegen jetzt. Die Forscher stellten fest, dass die Telomere von Rinderembryonen immer etwa gleich lang waren ? unabhängig davon, ob die Föten auf natürlichem Weg gezeugt, bei einer künstlichen Befruchtung entstanden oder geklont worden waren.
Da die Telomere der zum Klonen verwendeten Zellen deutlich kürzer sind als die Chromosomenenden der Zellen im entstehenden Embryo, wird ihre Länge offensichtlich in einem frühen Entwicklungsstadium überprüft und bei Bedarf verlängert, schließen die Forscher. Sie vermuten, dass es sich bei diesem Vorgang um ein universelles Programm handelt, bei dem das Enzym Telomerase zu einem bestimmten Zeitpunkt erneut aktiviert wird, um Schäden oder zu kurze Telomere zu beseitigen. Das Programm greift jedoch offensichtlich nicht immer: Aus so genannten Epithelzellen geklonte Schafe beispielsweise haben stark verkürzte Telomere ? wahrscheinlich einer der Gründe, warum das berühmte Klonschaf Dolly bereits sehr früh an Alterskrankheiten litt.