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Forscher stoppen mit einem einzigen Verfahren das Wachstum unterschiedlicher Krebszellen

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Forscher stoppen mit einem einzigen Verfahren das Wachstum unterschiedlicher Krebszellen
Amerikanischen Wissenschaftlern ist es gelungen, mit einem einzigen Verfahren das unbegrenzte Wachstum verschiedenster Arten von Krebszellen zu stoppen. Sie blockierten in den entarteten Zellen die Bildung eines Enzyms, das entscheidend zur Unsterblichkeit von Krebszellen beiträgt. Ein solcher Therapieansatz könnte bis zu 85 Prozent aller Krebserkrankungen zum Stillstand bringen, berichten die Forscher auf der jährlichen Konferenz der amerikanischen Gesellschaft für Krebsforschung in Washington.

Mit jeder Teilung verkürzen sich in normalen Körperzellen die Enden der Chromosomen, die sogenannten Telomere. Unterschreiten sie eine bestimmte Länge, geht wichtige genetische Information für die Zelle verloren und sie stirbt. Aus diesem Grund teilen sich gesunde Zellen nie häufiger als 50 bis 100 Mal. Krebszellen dagegen können sich unendlich oft teilen. Verantwortlich dafür ist das Enzym Telomerase, das nach jeder Teilung die ursprüngliche Länge der Telomere wiederherstellt.

Die Wissenschaftler um Peter T. Rowley von der Universität von Rochester (USA) entdeckten eine Möglichkeit, im Labor die Bildung dieses Enzyms zu blockieren. Dazu entwickelten sie Moleküle, die die chemische Anweisung zur Produktion des Enzyms innerhalb der Zelle aufspüren und abfangen können. Mit dieser Methode brachten sie im Labor das Wachstum von Darm-, Haut-, Gebärmutter- und Lungenkrebszellen zum Stillstand.

Das Vorhandensein von Telomerase scheint eine Gemeinsamkeit praktisch aller Krebsarten zu sein. Eine Weiterentwicklung der vorgestellten Strategie könnte demnach das langersehnte, nahezu universelle Krebsmedikament hervorbringen, hoffen die Mediziner. Da Telomerase im erwachsenen Menschen nur in Krebszellen vorkommt, wäre eine solche Therapie außerdem deutlich zielgerichteter und damit weniger belastend als die herkömmliche Chemotherapie. Bevor eine solche Therapie an Menschen erprobt werden könne, seien noch zahlreiche Hürden zu überwinden, dämpfen die Forscher verfrühte Erwartungen.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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