Embryonale Stammzellen scheinen tatsächlich Alleskönner zu sein. Das haben amerikanische und französische Wissenschaftler bewiesen, indem sie aus den Stammzellen im Reagenzglas Eizellen heranwachsen ließen. Über ihre Ergebnisse berichten sie in der Fachzeitschrift „Science“ (Online-Ausgabe Science-Express vom 1. Mai, science.1083452).
Eine Reihe von verschiedenen Zelltypen konnten Forscher bereits aus embryonalen Stammzellen herstellen. Doch nun ist es Wissenschaftlern um
Hans Schöler von der
Universität von Pennsylvania in Philadelphia (USA) zum ersten Mal gelungen, auch Ei- und damit
Keimzellen aus den Stammzellen zu produzieren. Zu diesem Zweck isolierten die Wissenschaftler embryonale Stammzellen aus männlichen und weiblichen Mäusen, die ein für Keimzellen typisches Protein bildeten.
Durch genaue Beobachtung und entsprechende Behandlung konnten sie die Umgebung der Zellen im Reagenzglas so optimieren, dass sich aus den Stammzellen Eizellen bildeten. Diese entwickelten sich dann ? obwohl sie nicht befruchtet waren ? zu so genannten Blastozysten weiter, einem frühen Embryonalstadium. Mithilfe dieser Erkenntnisse werde sich das Gebiet der Stammzellenforschung bald deutlich erweitern lassen, hoffen die Wissenschaftler.
ddp/bdw ? Stefanie Offermann