Kontaktfreudige, offene Menschen reagieren stärker auf glückliche Gesichter als scheue und zurückgezogene. Die Reaktionen auf Negatives oder Bedrohliches sind dagegen bei beiden Charakteren gleich. Das berichten Wissenschaftler der Standford-Universität im Fachblatt „Science“ (Bd. 296, S. 2191).
Die Psychologen um Turhan Canli hatten 15 Freiwilligen Bilder menschlicher Gesichter mit unterschiedlichem Gefühlsausdruck gezeigt und gleichzeitig mit Hirnscans die Aktivität in der so genannten Amygdala gemessen. Diese etwa kirschgroße Hirnregion sitzt hinter den Augen in der Mitte des Gehirns und ist mit für Gefühlsregungen zuständig. Bei den Extrovertierten unter den Probanden stimulierten Bilder fröhlicher Menschen die Amygdala besonders stark, während diese Reaktion bei den eher Zurückgezogenen weitgehend ausblieb.
Ob es für jemand ein schönes Erlebnis oder eine Qual ist, zu einer Party mit vielen fremden Menschen zu gehen, entscheiden Prozesse im Gehirn, erläutert der Stanford-Psychologe John Gabrieli. Wieso diese bei kontaktfreudigen Menschen anders sind, wollen die Forscher in künftigen Experimenten herausfinden.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
Teilen: