Zwischen Bettnässen und nächtlichen Atemproblemen wie Schnarchen gibt es einen klaren Zusammenhang, haben Studien in mehreren Ländern gezeigt. Beide Probleme konnten in vielen Fällen offenbar durch eine Mandeloperation oder das Tragen einer entsprechenden Spange beseitigt werden. Das berichtet das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist (Ausgabe vom 2. August).
Acht von zehn Kindern, die wegen
Bettnässens zu ihm in die Klinik kommen, hätten einen zu engen Gaumen, erklärt der Kieferorthopäde Derek Mahony vom Prince-of-Wales-Krankenhaus in Sydney. Dieser Gaumen sei in den meisten Fällen die Ursache für nächtliche Atemschwierigkeiten. Bereits eine einfache kieferorthopädische Vorrichtung ähnlich einer Zahnspange könne den Gaumen weiten und die Atemprobleme beseitigen. In mehreren Studien waren danach zwischen 60 und 100 Prozent der Kinder auch vom Problem des Bettnässens befreit.
Der Grund für diesen Zusammenhang ist bisher unbekannt. Möglicherweise sinkt durch die Atemprobleme der Sauerstoffgehalt im Blut so stark, dass vermehrt bestimmte Hormone gebildet werden, die an der Urinproduktion beteiligt sind. Weitere Studien sollen zur Aufklärung beitragen.
Das Problem des Bettnässens trifft einen von zehn Sechsjährigen und wurde bisher unter anderem mit Medikamenten behandelt, welche die Urinproduktion stoppen. Um eine solche reine Symptombehandlung in Zukunft zu vermeiden, sollten Ärzte bettnässende Kinder ? und vielleicht auch manche Erwachsene ? auf Atemschwierigkeiten hin untersuchen, empfehlen die Forscher.
ddp/bdw ? Stefanie Offermann