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Futtern statt Paffen

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Futtern statt Paffen
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In den ersten Jahren ohne Glimmstängel sollten Ex-Raucher besonders auf ihr Gewicht achten.
Raucher, die es geschafft haben, von ihrer Sucht loszukommen, sollten in den ersten rauchfreien Jahren ihren Blutzuckerspiegel im Auge behalten: Das Risiko, an Diabetes vom Typ 2 zu erkranken, ist in dieser Zeit deutlich erhöht, haben amerikanische Wissenschaftler in einer Studie beobachtet. Der Grund dafür liege in der bei vielen Rauchern direkt nach dem Aufhören auftretenden Gewichtszunahme, erklären die Wissenschaftler. Das erhöhte Diabetesrisiko sei jedoch keineswegs ein Rechtfertigungsgrund, nicht mit dem Rauchen aufzuhören, schreiben die Forscher um Hsin-Chieh Yeh von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore.

Die Wissenschaftler stützen ihre Aussage auf eine Auswertung von Daten von knapp 11.000 Erwachsenen. Die Probanden waren erstmals 1987 bis 1989 untersucht worden und wurden danach bis zu 17 Jahre lang medizinisch begleitet. Regelmäßig erfasst wurden dabei der Blutzuckerwert, das Gewicht und das Rauchverhalten der Studienteilnehmer. Raucher hatten generell ein um 30 Prozent höheres Risiko, an Diabetes vom Typ 2 zu erkranken, ergab die Auswertung der Daten.

Um sogar 70 Prozent erhöht war das Diabetes-Risiko hingegen bei Probanden, die in den vergangenen sechs Jahren das Rauchen aufgegeben hatten. Das größte Risiko verzeichneten die Forscher dabei in den ersten drei Jahren nach dem Aufhören. Erst nach etwa zehn Jahren war das Risiko wieder auf das Niveau jener Probanden abgesunken, die niemals geraucht hatten. Das erhöhte Diabetesrisiko ging bei den Ex-Rauchern mit einer Gewichtszunahme einher: So nahmen die Versuchsteilnehmer in den ersten drei Jahren nach der letzten Zigarette um durchschnittlich rund vier Kilogramm zu.

Die Forscher raten daher ehemaligen Rauchern, auf ihr Gewicht zu achten und sich im Zweifelsfall regelmäßig den Blutzuckerspiegel kontrollieren zu lassen. Bei Diabetes vom Typ 2 produziert die Bauchspeicheldrüse zwar genug Insulin, doch die Körperzellen sprechen nur noch eingeschränkt auf dieses Hormon an. Übergewicht und Bewegungsmangel sind wichtige Risikofaktoren dieser Stoffwechselerkrankung, die früher vor allem als Alterskrankheit galt, heute jedoch auch immer mehr jüngere Menschen betrifft.

ddp/wissenschaft.de – Ulrich Dewald Hsin-Chieh Yeh (Johns-Hopkins-Universität, Baltimore) et al.: Annals of Internal Medicine, Bd. 152, Nr. 1
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